Noch eine Yoga-Geschichte – vielleicht ähnlich, vielleicht anders.
Yoga begleitet mich seit mehr als zehn Jahren. Inzwischen bin ich ausgebildete Yogalehrerin mit Schwerpunkt auf Vinyasa Flow (200hrs Yoga Alliance, SPANDA Education) und Yin Yoga (Tanja
Seehofer).
Eines der Schlüsselerlebnisse in meiner eigenen Praxis hatte ich, als mich mein liebstes Yoga-Tutorial im Stich ließ. Yogamatte ausgerollt, die Ohrstöpsel meines mp3-Players gut platziert, gerade
den Fuß gehoben und plötzlich – Musik aus, Akku leer, nichts als Stille. Aufhören oder weitermachen? Ich entschied mich für Zweiteres und ließ meinen Körper die Führung übernehmen. Intuitive
Bewegungen, in mich hineinspüren. Faszinierend und unglaublich befreiend. Wie viel Weisheit und innere Wegweiser in uns stecken, die wir oft gelernt haben erfolgreich zu verdrängen: im
Bauchgefühl, in der Intuition, in Empathie und Feingespür.
Yoga ist einer meiner Werkzeugkästen. Es bietet mir eine unendliche Vielfalt an Methoden, um meinen Blick immer wieder aufs Neue klar werden zu lassen, mir selbst zu begegnen, zu meiner inneren
Natur zurückzufinden und bei mir zu bleiben. Ein stetiges lebenslanges Lernen und mich neu entdecken.
Sei frei und wild und wunderbar.
Natur und frische Luft sind wichtige Schlüssel zu meinem persönlichen Selbstgespür. Meine geistigen Grenzen fordere ich liebend gerne heraus – nicht nur beim Yoga, sondern auch beim Klettern und Bergsteigen.
Der Fels verlangt von mir höchste Präsenz. Aufmerksamkeit in jedem Augenblick. Schritt für Schritt auf steinigen Wegen, Zug um Zug an der Kletterwand. Ich liebe die Freiheit des Draußen Seins.
Achtsam die kleinen Dinge beobachten. Sich Zeit nehmen. Tief durchatmen. Inne halten und der Stille lauschen. Ursprünglich, mit meinen Wurzeln verschmolzen. Demütig und respektvoll vor der
majestätischen Schönheit der Natur. Als ein Teil des großen Ganzen.
Für mich die perfekte mentale und körperliche Ergänzung zur Praxis auf der Yoga-Matte.
Das ist nur einer von unzähligen Wegen, um im alltäglichen Trubel die Verbindung zu sich selbst zu behalten. Denn zum Selbstgespür gibt es unendlich viele ganz individuelle Möglichkeiten.
„Die Berge, die es zu versetzen gilt,
sind in unserem Bewusstsein.”
Reinhold Messner